Fichtels go Romania

Tobias Allgemein, Fahrtenberichte Leave a Comment

Die Idee eine Fahrt nach Rumänien zu organisieren entstand, als wir im April 2014 die Rumänienhilfe Diakonie Rădăuţi e.V. bei einem Hilfstransport unterstützten.

15 08 Rumänien (36)Im Laufe des Jahres fanden sich dann sechs Rover, die zusammen das Abenteuer Rumänien bestreiten wollten. 12 Tage lang ging es im August 2015 mit dem Rucksack 65 Kilometer durch die Karpaten70 Kilometer mit dem Kanu auf dem Mureș entlang und über 2500 Kilometer mit dem Zug. Wir haben in der viel zu kurzen Zeit sehr viel erlebt und kennengelernt und sind auf unserem Weg zahlreichen, einzigartigen Leuten begegnet.

Zugfahrt nach Rumänien

Unsere Reise begann in Dresden mit einer Zugfahrt. Einer langen Zugfahrt. 1,5 Tage lang haben wir mit Zwischenstopp in Budapest im Zug verbracht. Trotzdem ist so eine Zugfahrt ein Erlebnis für sich. Sehr langsam rollten wir am zweiten Tag gegen Mittag in Brasov ein. Die meisten waren bereits hier absolut entschleunigt.

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In Brasov angekommen, trafen wir noch einige letzte Vorbereitungen für unseren Hajk. Verpflegung, Karte und dann konnte es auch schon los gehen, mit dem Bus zum Ausgangspunkt Podu Dambovitei.


Hajk durch die Karpaten

15 08 Rumänien (35)Am ersten Tag unseres viertägen Hajks ging es rauf auf die Hütte Cabana Garifita Pietrei Craiului. Der 15 Kilometer lange Weg führte uns an einem Fluss und einer großen Höhle vorbei durch zahlreiche rumänische Dörfer. Stets wurden wir von den Einwohnern mit einem freundlichen Salut begrüßt. Die Hütte ist zwar unbewirtet, dafür trafen wir eine rumänische Pfadfindergruppe, mit denen wir auch gleich einen Lagerfeuerabend initiierten.

Weiter ging es am nächsten Tag. Wir wollten den markanten Grat des Naturschutzgebietes Parcul National Piatra Craiului überschreiten und Abends auf der anderen Seite wieder in einer Hütte übernachten. Mit über 1400 Höhenmetern war der Tag extrem anstrengend. Der Nebel bot uns zwar tolle Motive, jedoch war es um dem Ausblick am Grat eher weniger gut bestellt. Unsere Mittagspause konnten wir direkt auf einer Kuhweide verbringen, auf der wir einige Hirten trafen. Leider gestaltete sich die Kommunikation als sehr schwierig. Erst am späten Nachmittag erreichten wir die Hütte.

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15 08 Rumänien (106)Am nächsten Tag wollten wir es noch einmal mit dem Ausblick vom Grat versuchen und machten uns deswegen früh auf um noch einmal nach oben zu klettern. Doch über 870 Höhenmeter wollten bis oben hin noch einmal überwunden werden. Ca. eine Stunde, 3 Liter Wasser und ein paar Schweißperlen später standen wir dann wieder an der Spitze. Leider zog pünktlich gegen Nachmittag wieder starker Nebel auf und verhüllte uns innerhalb von wenigen Minuten die Sicht. Der Grat bot trotzdem einen krönenden Abschluss unserer Karpaten Tour.

Am vierten Tag ging es dann an den Abstieg. Ein letztes mal kaltes Wasser und einen schnellen Kaffee, dann nahmen wir uns den ca. sieben Kilometer langen Weg in die nächste Stadt Zarnesti vor. Wir ließen uns erst einmal im zentral gelegenen Park nieder und versorgten uns mit ausreichend Proviant für die nächsten drei Tage. Nach einem ausführlichen Mittagessen suchten wir uns, auch mit etwas Trampen, den Weg nach Bran. Der Nachmittag wurde dank heißer Dusche zum Luxus und wir konnten uns erst einmal wieder etwas zurück lehnen.

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Pfadfinderlager bei Bran

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Pfadfinderlager, auf das wir bei der ersten Hütte eingeladen wurden. Wir wurden von ca. 20 rumänischen Pfadfindern im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sehr freundlich empfangen und direkt in die Gruppe aufgenommen. Viele der Rumänen sprechen ein gutes Englisch und so ergab sich schnell ein gemeinsames Aufbauen des Lagerfeuers oder ein Spiel.15 08 Rumänien (161)

Da es auf dem besuchten Lager der letzte Abend war, wurde noch einmal gegrillt, und zwar nicht zu knapp: Mengen an großen Steaks und knusprigen Hähnchenschenkeln wurden mit viel Zeit auf dem Lagerfeuer gebrutzelt. Am späteren gaben sowohl unsere Gastgeber, als auch wir traditionelle und internationale Lieder zum Besten.
Auf jeden Fall sind wir wieder um einige internationale Erfahrungen reicher und trennten uns nicht, ohne zahlreiche Kontaktdaten ausgetauscht zu haben.


Kanutour auf dem Mures

Nach den tollen Erlebnissen rund um Brasov, ging es mit dem Zug weiter nach Cluj, wo wir mit zwei Kanus auf dem Mures aufsetzen wollten.

Es erwartete uns ein mal mehr und mal weniger aufregender Flusslauf Richtung Süden. Ziel der zweitägigen Tour war das ca. 70 Kilometer entfernt gelegene Alba Iulia. Gemächlich paddelten wir also den Fluss entlang und wurden dabei nur alle paar Kilometer von kleineren Stromschnellen überrascht.

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Eine Stunde vor Sonnenuntergang suchten wir uns einfach am Ufer einen netten Platz und schlugen unser Lager auf. Mit Lagerfeuer machen, waschen, Zelt aufbauen und Kochen waren wir für den restlichen Tag auch noch gut beschäftigt und fielen im Anschluss erschöpft in die Schlafsäcke.

15 08 Rumänien (224)Die verbleibenden 35 Kilometer konnten wir dank etwas bewölktem Wetter problemlos hinter uns bringen. Landschaftlich gab es das bekannte rumänische Bild aus weiten Wiesen mit zahlreichen Schafherden, leichten Hügeln und leider auch viel Müll am Flussufer. Der Naturschutz ist hier noch ausbaufähig.

Nach einem letzten Abend in Cluj verließen wir Transilvanien wieder mit dem Zug Richtung Ungarn, wo wir noch einen letzten Zwischenstopp in Budapest machten.


Ausspannen in Budapest

Nachdem die erste Mahlzeit des Tages ja die bekanntermaßen die wichtigste ist,  startete unser Tag in Budapest mit dem bekannten Ungarischen Fast Food Gericht Langos – gefühlte 1134kcal auf gerade einmal 140g. In Budapest konnten wir uns ein paar Fahrräder leihen und so auf entspannte Art viele Teile der Stadt auf eigene Faust erkunden.

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Bei Sonnenuntergang lohnt sich ein Blick auf die Skyline nochmal einmal mehr. Speziell der Blick auf das Parlament ist der perfekte Abschluss für einen Tag in Ungarns Hauptstadt.

Feiernd konnten wir unsere viel zu schnell endende Tour abschließen und am nächsten Tag pünktlich mit dem Zug zurück nach Dresden zu fahren.


Unser Dank gilt all den einzigartigen Leuten, denen wir auf unserem Weg begegnet sind. Ob Bekanntschaft im Zug, Schäfer in den Bergen oder Pfadfinder zu denen wir nun einen regen Kontakt pflegen, ihr alle habt diese zwei Wochen unvergesslich gemacht und uns gezeigt, das das Land viel mehr zu bieten hat als sein Ruf her gibt.

Bis zum nächsten mal!

Toby
für die ganze Truppe

Noch mehr Blogeinträge über unsere Fahrt finden sich auf adventureblog.eu/rumaenien

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